Fotografie

Kultur: Geschlossen

Während der 11 Monate Lockdown in 2020 und 2021 passierte außerhalb der eigenen vier Wände so gut wie nichts.

Wie sieht es aus, wenn Kinos, Konzert- oder Theatersäle geschlossen bleiben und drinnen wie draußen die Leere herrscht? Auch tagsüber sind das ja eher stillere Orte. Das Leben darin zeigt sich erst in den Abendstunden, wenn die Besucher kommen, sich erwartungsvoll vor den Eingängen versammeln und in dichten Trauben nach innen drängen. Dann wird es wieder stiller, die Türen schließen sich für ein paar Stunden.

Die anhaltende Stille während des Lockdowns fühlte sich dagegen vollkommen unwirklich an. Ich habe sie am intensivsten in der Abenddämmerung gespürt. Die Nacht ist schon greifbar, das Tageslicht noch nicht ganz verschwunden, das blaue Licht der Dämmerung vermischt sich mit den Stadtlichtern und erzeugt eine fast magische Stimmung.

Um diesen kurzen Moment an den Orten meiner Sehnsucht einzufangen, bin ich ab März 2021 mehrere Wochen lang Abend für Abend losgezogen, habe meine Kamera aufgebaut und auf die richtige Mischung zwischen natürlichem und künstlichem Licht gewartet.

Vom 24. April bis 22. Mai 2022 wurden die Fotografien in der Galerie Die Brücke in Kleinmachnow ausgestellt.

Jordanien

Die Fotos sind während einer Reise Ende 2019 entstanden. Ich war in der Hauptstadt Amman, in der Ruinenstätte Petra, in der Wüste Wadi Rum und der Hafenstadt Aqaba.

 

Istanbul

Bei Dreharbeiten in Istanbul im Oktober 2018 hatte ich auch einige Tage drehfrei. Diese habe ich genutzt, um mit meiner Fotokamera durch die Stadt zu streifen.

 

Israel und Palästina

Anfang 2018 habe ich Israel und Palästina bereist. Längere Strecken habe ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, bin aber sonst viel zu Fuß gegangen. Das ist die beste Methode, um ein Land kennenzulernen – und zu fotografieren.


Cuba

Was mich bei meiner Reise durch Kuba 2011 interessiert hat, ist das Dokumentieren einer Welt im Umbruch. Man spürt das Neue kommen, aber das Alte ist noch überall präsent.

50 Jahre Sozialismus haben das Land im Guten wie im Schlechten geprägt. Als einziges lateinamerikanisches Land hat es eine Analphabetenquote von praktisch Null und eine kostenlose medizinische Versorgung für jeden Bürger.

Allerdings sind auch viele medizinische Einrichtungen baufällig und wichtige Medikamente Mangelware. Die allgemeine Bausubstanz ist zum großen Teil verrottet und die wirtschaftliche Situation desolat. Sogar ausgesprochene Armut ist auf Kuba zu finden.

Im Zentrum meiner fotografischen Arbeit steht der Mensch und seine Umwelt. Ferner interessieren mich Licht, Strukturen und – nach so vielen Jahren schwarz/weiß – Farbe.

Josef Koudelka sagte mal, ein guter Fotograf brauche vor allem ein Paar gute Schuhe. Dem kann ich nur zustimmen, und gute Schuhe hatte ich. Aber ich möchte hinzufügen, man braucht auch viel Geduld.

Vom 13. Juli bis 24. August 2012 wurden die Fotografien in der Fotogalerie Friedrichshain in Berlin ausgestellt.

 

Blumen

Meine ersten Blumenfotografien waren in schwarz/weiß und betonten somit Struktur, Form und Textur.

Durch die Farbe ist ein neues Element hinzugekommen, das vielleicht auf den ersten Blick vordergründig erscheint, aber letztendlich einen Reichtum und eine Lebendigkeit darzustellen erlaubt, die sonst nicht möglich wären.

Ich folge keiner konzeptuellen Idee, sondern möchte diese Wunderwerke der Natur so schlicht wie möglich abbilden – in voller Pracht, aber auch im Prozess des Vergehens.

 

Verlassene Orte

In Dallgow-Döberitz, fünf Kilometer westlich von Berlin, liegt das ehemalige „Olympische Dorf“ der Sommerspiele von 1936. Es wurde von der Wehrmacht gebaut und nach der Olympiade als Kaserne benutzt.

Nach Kriegsende wurde das Gelände vom sowjetischen Militär übernommen. In dieser Zeit wurden Gebäude, die nicht benutzt wurden, verfallen gelassen.

Seit die letzten sowjetischen Soldaten 1993 den Standort verlassen haben, verfällt das Gelände weiterhin.

Die Beelitz-Heilstätten waren einmal eines der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg diente das Gelände als Lazarett und Sanatorium für verwundete und erkrankte Soldaten. 1916 war auch der Gefreite Adolf Hitler hier untergebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände von der Roten Armee übernommen, bis 1994 war es das größte Militärkrankenhaus der sowjetischen Armee im Ausland.

Ab Dezember 1990 verbrachte Erich Honecker mehrere Monate in der Klinik.

Einige Gebäude wurden in der Zwischenzeit renoviert, der größte Teil der Anlage verfällt aber. Das Gelände wird oft als Motive für Filmproduktionen benutzt, so wurde hier u.a. Polanskis „Der Pianist“ gedreht.


Venedig

Als Johann Wolfgang von Goethe den schwer fassbaren Charakter Venedigs zu beschreiben versuchte, erklärte er, dass alles, was es über diese Stadt zu sagen gäbe, schon gesagt worden sei. Wahrscheinlich ist alles auch schon fotografiert worden. Trotzdem ist diese Stadt so faszinierend, dass man es kaum vermeiden kann, ein Bild zu komponieren und auf den Auslöser zu drücken.

 

Berlin im Zwielicht

Zwielicht – altdeutsch für „Licht aus zwei Quellen“ – bezeichnet:

– Unangenehme, schwache Lichtverhältnisse, die durch zwei verschiedenartige Lichtquellen erzeugt werden. Sie stören die Farbstimmung des Auges und erschweren das Lesen.

– Ungenauer Sprachgebrauch: sehr schlechter Sehkontrast im Halbdunkel, z.B. in der tiefen Dämmerung.


Die Martens Schwestern

Seit 1990 fotografiere ich mit einer 4 x 5 inch-Plattenkamera jedes Jahr meine Cousinen  Daike und Silke, die damals 8 und 11 Jahre alt waren. Inspiriert wurde ich dazu von der Serie „The Brown Sisters“ des amerikanischen Fotografen Nicholas Nixon über seine Frau und deren Schwestern.

Eine Studie über die Zeit, das Erwachsenwerden und die Vergänglichkeit.


Lena

Seit meine Tochter fünf ist, portraitiere ich sie jedes Jahr mit einer Mittelformatkamera. Im Zeitraffer kann man das Wachsen eines Menschen verfolgen.